Personal Branding: Die Kunst, seine eigene Marke zu sein
Rosae Martin Peña / Mai 2019 / Personal Branding
Ein klares Ziel vor Augen, Authentizität, ein einzigartiger Kleidungs- und Kommunikationsstil, das Teilen von Erfolgen mit anderen Personen auf allen verfügbaren Kanälen, die Treue zu gewissen Idealen, ein Gesamtüberblick und zugleich ein Auge für Details. All dies beschreibt exakt, was eine Marke auszeichnet. Das bedeutet: Personal Branding bezeichnet weniger das, was eine Person über sich selbst oder ihr Geschäft denkt, sondern das, was andere davon wahrnehmen.
Möchte man mehr über den Ursprung des Konzepts Personal Branding erfahren, so muss man in den Sommer 1997 zurückreisen, als der Visionär Tom Peters diesen Artikel für die Zeitschrift Fast Company mit dem Titel „The Brand Called You“ schrieb. Peters ging in die Geschichte ein, indem er die persönliche Entwicklung mit folgendem Zitat neu definierte: „Die großen Unternehmen verstehen die Bedeutung der Marken. Heute, in der Zeit des Individuums, musst du deine eigene Marke sein. Denn so wirst du zum Geschäftsführer deiner Ich GmbH.“
So schlugen die großen Unternehmen vor etwas mehr als zwanzig Jahren neue Wege ein, auf denen sie in ihre eigene persönliche Marke investierten und herausfanden, was sie von anderen unterschied. Ob sie damit erfolgreich waren, kann durch folgende Frage aufgezeigt werden: Wer sind Microsoft, Facebook, Tesla, Apple und Netflix wirklich? Kennt man die Antwort darauf, zeigt das, dass die Behauptung des CEO von Amazon, Jeff Bezos, der die persönliche Marke als das definierte, „was andere über einen sagen, wenn man nicht im Raum ist“ (What people say about you when you’re not in the room.) wahr ist.
Das AIDA-Modell: Stärkung des Personal Branding in den sozialen Netzwerken
Wer sich im Bereich Marketing auskennt, hat mit Sicherheit schon vom Akronym AIDA gehört. Aufmerksamkeit (Attention), Interesse (Interest), Wunsch (Desire) und Kaufhandlung (Action) – Begriffe, die bereits 1986 von Elias St. Elmo Lewis entwickelt wurden, jedoch nichts an ihrer Aktualität eingebüßt haben. Doch wie können diese vier Marketing-Begriffe mit dem heutigen Thema – der Stärkung der persönlichen Marke in den sozialen Netzwerken – umgesetzt werden?
1. AUFMERKSAMKEIT: Um Aufmerksamkeit zu erregen, muss die Neugier geweckt, der Nutzer angelockt werden. Unser Image in den sozialen Netzwerken muss das repräsentieren, was uns auszeichnet, und authentisch widerspiegeln, was wir anderen vermitteln möchten. Einige Strategien zur Schaffung unseres eigenen Images sind beispielsweise das Teilen von Inhalten, das Folgen von Personen, die uns interessieren, und das Kommentieren von Posts.
2. INTERESSE: Nachdem die Aufmerksamkeit erregt wurde, beginnt die Phase, in der das Interesse gefestigt wird. Das bedeutet, wenn ein Nutzer längere Zeit auf unserem Profil oder unserer Webseite verbringt oder uns einen Kommentar hinterlässt, kann man von einem „Qualitätsbesuch“ sprechen. Aber um wirklich Interesse zu wecken, müssen wir zuhören und aktiv am Geschehen der sozialen Netzwerke teilnehmen, sprich proaktiv sein. Zudem ist es äußerst wichtig, regelmäßig qualitative Beiträge in den sozialen Netzwerken über ein Thema zu posten, mit dem wir uns positionieren möchten, und ein aussagekräftiges Profil zu haben, das unsere Persönlichkeit reflektiert. Wie Mark Zuckerberg gelegentlich mutig sagt: „Mit seiner persönlichen Marke zeigt man seine Authentizität. Und dazu zählen auch seine verrückten Eigenschaften.“
3. WUNSCH: Dieser Aspekt kann aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet werden. Einerseits bezieht er sich auf das konkrete Interesse, das Nutzer zeigen, wenn sie eine Beziehung beziehungsweise einen Kontakt mit uns aufbauen möchten. Andererseits bezeichnet er den Wunsch, uns selbst vorzustellen und unsere eigene Identität im Netz zu festigen. Auf dieser Stufe eignen sich am besten Kommunikationsformate, welche eine direktere und persönlichere Beziehung mit den Nutzern herstellen, wie zum Beispiel Videos, Webinars und Webcasts. Die Interaktion, die mit Hilfe dieser Formate ermöglicht wird, erleichtert den Schritt zur nächsten Stufe, der Kaufhandlung.
4. KAUFHANDLUNG: Auf der letzten Stufe wird ein gegenseitiger Kontakt aufgebaut und beide Seiten beginnen, miteinander zu kommunizieren. Das bedeutet sowohl mit jenen Personen, die uns folgen, als auch mit jenen, die in unserem Kontaktnetzwerk nützlich sein könnten.
Bevor eine Strategie des Personal Branding in den sozialen Netzwerken eingesetzt wird, sollte man die Ergebnisse, die man im Netz erhält, wenn man seine Daten eingibt, beachten. Die Faustregel besagt, Schreibe online nichts, was du nicht unterschreiben würdest.